Letzte Woche sprach ich übers Zähneputzen, heute stelle ich ein weiteres Ritual aus dem Büro vor: Die Begrüßung am Morgen. Gute 15 Minuten der Arbeitszeit vergehen mit den üblichen Begrüßungsfloskeln: „Hola, como estás? Hallo wie gehts Dir?“ „Bien, bien. Y tú? Gut, gut. Und Dir?“ „Muy bien, gracias Sehr gut, danke!“.
Es geht übrigens allen immer sehr gut. Das muss so sein, denn andernfalls wäre man sehr unhöflich. Auch wenn der Gefragte noch so krank ist und man ihm ansieht, wie schlecht es ihm geht… es HAT ihm einfach gut zu gehen.
Nach der Begrüßungszeremonie, die zwischen Männern immer den obligatorischen Handschlag und das Klopfen auf die Schulter beinhaltet und zwischen Frauen, bzw. zwischen Männern und Frauen immer aus einem Küsschen auf die Wange besteht, ist es durchaus möglich, dass Familienfotos ausgetauscht werden, über Gott und die Welt gesprochen wird oder über sonstirgendwas. Die Arbeit muss so lange warten und erst danach die Reihenfolge muss unbedingt beachtet werden kann und darf mit der Arbeit begonnen werden.
Eigentlich eine nette Sache, die wie ein Einschwören auf den Tag funktioniert. Man hört sich Geschichten der Kollegen an, macht Späße und Witze und erst wenn alle da sind und begrüßt wurden, fängt man zusammen mit der Arbeit an. Die unhöflichen und gestressten Deutschen kann das zwar am Anfang ein bisschen nerven, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran und da hier sowieso alles sehr locker und gelassen gesehen wird, fügt man sich eben auch hier ein und merkt: Es ist gar nicht so schlecht und es macht Spaß! 😉
Eine kleine Vorankündigung: Am Wochenende geht es in die Hauptstadt. Spätestens am Montag hoffe ich also wieder ein paar neue Eindrücke hier veröffentlichen zu können.