Land und Leute – Teil 7 – Pemex, Oxxo und „Castor-Transporte“

Heute gibt es mal ein bisschen „Markenkunde Mexiko“ für Euch… denn es gibt ein paar Dinge, um die kommt man in Mexiko einfach nicht herum, wenn man so viel mit dem Auto unterwegs ist wie wir und dass sind erstens Pemex-Tankstellen und zweitens Oxxos. Jetzt fragt Ihr Euch sicherlich, wie ich darauf komme… das frage ich mich auch gerade, aber ich habe neulich darüber nachgedacht, was noch „typisch für Mexiko“ ist und worüber ich noch nicht geschrieben habe… und das ist mir dazu eingefallen:

PEMEX

PEMEX ist die Tankstelle in Mexiko. Das staatliche Mineralölunternehmen betreibt Tankstellen, die in einem engmaschigen Netz über das ganze Land verteilt sind. Außer sehr sehr wenigen „freien“ Tankstellen, gibt es einfach nichts Anderes. Einen Vorteil hat das Ganze: Egal an welchem Ort und zu welcher Uhrzeit man an die Zapfsäule fährt… man wird immer von den gleichen Dingen erwartet:

1. Zapfsäulen in den Landesfarben rot, grün und weiß…

2. Tankwarte mit olivgrünen Overalls, die mit einem Lappen in der Hand winken und damit signalisieren, dass „ihre“ Zapfsäule noch frei ist…

3. sowie: Immer und überall der gleiche Preis. Im Januar lag er bei 7,03 Pesos pro Liter, später ist er dann Schritt für Schritt gestiegen und inzwischen liegt er bei 7,10 Pesos pro Liter (seit ungefähr fünf Wochen). Das sind mit Berücksichtigung der Wechselkursschwankungen etwa 0,42 bis 0,44 Euro pro Liter. Damit kann man leben… allerdings verleitet dieser Preis natürlich auch nicht gerade zum sparsamen Fahren… aber über das Umweltbewusstsein habe ich mich ja bereits ausgelassen. 😉

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Wie bei vielen Dingen in México gewöhnt man sich auch beim Tanken eine gewisse „Bequemlichkeit“ an. Denn man muss nie aussteigen, alles wird erledigt. Neben dem Tanken hat ein „durchschnittlicher“ Tankwart noch das Putzen der Windschutzscheibe und das Kontrollieren des Ölstandes im „Repertoire“, was dann aber dementsprechend ein höheres Trinkgeld erfordert. Meistens besteht die einzige Dienstleistung aber daraus, das Auto mit dem guten „Magna“ (die Standardbenzinsorte) betanken zu lassen. Nur verwundert es nicht, dass bei 87 Oktan die Motoren nicht mehr so unbedingt mitspielen wollen… (vgl. Eintrag vom 1. April – zweiter Teil 🙂 )

OXXO

Eine weitere Besonderheit in Mexiko, um die man einfach nicht „herumkommt“ ist der OXXO. Diese landesweit vertretene „Supermarkt“-Kette, deren Läden rund um die Uhr geöffnet haben, lässt sich am Besten als „Tankstellenshop“ ohne Tankstelle beschreiben – auch wenn man sich die Preise ansieht. Es ist halt etwas teurer, aber man bekommt immer und zu jeder Uhrzeit was man will: Kaffe, kalte Getränke (alkoholisch* und unalkoholisch), kleine Snacks, Süßigkeiten, Chips, fertig belegte Sandwiches (Mikrowellen stehen immer bereit), Tabakwaren und sogar die wichtigsten Medikamente.

*Hinweis: Mit alkoholischen Getränken sollte man sich in der Öffentlichkeit allerdings nicht zeigen. In dieser Hinsicht sind die Mexikaner den „hassgeliebten Gringos“ doch ähnlicher als man denkt.

Außerdem kann man beim OXXO auch seine Telefonkarten aufladen, seine Strom- und Wasserrechnung bezahlen und bestimmt noch viel mehr machen, was ich noch gar nicht rausgefunden habe. Der OXXO ist gerade in kleineren Dörfern meist der Mittelpunkt des Ortes (neben dem Zócalo versteht sich). In Puebla und anderen größeren Städten gibt es aber eine gefühlte OXXO-Dichte von einem Laden pro 100 Einwohner.
Der OXXO eignet sich auch hervorragend zur Wegbeschreibung (z.B. beim Taxifahrer): „Wir wohnen ganz in der Nähe von einem Oxxo“ oder „hinter dem nächsten Oxxo noch 100 Meter geradeaus und dann links“. Das sind die „Klassiker“ eines jeden Abends, der mit verwirrten Blicken und hilflosem herumirren durch die Stadt endet. „War es der Oxxo am Anfang oder am Ende der Straße? Moment, dahinten ist ja noch einer…“

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Nicht so häufig, aber durchaus mit gewisser Regelmäßigkeit sieht man einen Castor-Transport in México. Ok, hier ist es eine Spedition, aber als ich zum ersten Mal so einen LKW habe auf der Autobahn wenden sehen, wurde mir doch ein bisschen mulmig… 😉

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Schon wieder frei…

Es tut mir sehr leid, aber wir haben schon wieder fünf Tage frei. Ja, ich weiß – es hört sich wirklich so an, als würden wir hier nie arbeiten… aber dass kann man so nicht sagen. Vom 1. Mai bis 5. Mai (der 2. Mai ist „unverschämterweise“ ein offizieller „Brückentag“ und der 5. Mai ein lokaler Feiertag im Bundesstaat Puebla) besteht die einmalige Möglichkeit, uns noch ein bisschen im „Mittleren Westen“ Mexikos umzusehen. Nach langem hin und her – denn die Entscheidung nicht nochmal ans Wasser zu fahren ist nicht leicht gefallen – können wir uns ganz gut mit der Idee anfreunden. Geplante Ziele sind unter Anderem Guanajuato, Guadalajara und Tequila. Für mich ist es schon eine erste „Abschiedstour“, denn so langsam neigt sich meine Zeit in México dem Ende entgegen. Ich bin nur noch einen Monat hier und habe noch ganze 9 Arbeitstage vor mir…

Ich hoffe es geht diesmal alles mit den Autos gut und es passieren nicht wieder irgendwelche anderen unschönen Dinge. So oder so, werde ich Mitte der kommenden Woche evtl. wieder etwas Spannendes zu berichten haben. Also, bis dann und ein schönes Wochenende!

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