Veracruz – die Zweite!

Das letzte Wochenende haben wir in Veracruz verbracht. Für mich war es der zweite Besuch dort, nachdem ich Anfang Februar schon einmal zum Karneval in der Stadt gewesen bin.

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Am Zócalo in Veracruz

Der Samstag hat mit der Erkundung der Innenstadt und der Küstenstraße angefangen, sowie des Malecóns (der Hafenmole), an dem immer reges Treiben herrscht. Es war interessant, die Stadt ohne Karneval kennenzulernen, denn „damals“ war die Atmosphäre schon anders. Jetzt war es viel ruhiger und beschaulicher und das war auch nicht so schlecht.
Da wir kein konkretes Ziel hatten, haben wir eine Fahrt mit einem Sightseeing-Bus gemacht, wobei die Bezeichnung „Bus“ übertrieben ist, da es eher ein aus Holz zusammengezimmertes „Gefährt“ gewesen ist, dass nach allen Seiten offen war. Der Fahrer hat trotz klappernder Teile, fehlendem „Rausfall-Schutz“, nicht funktionierender Kupplung und quietschender Bremsen seine Fahrt mit 60-70km/h durch die Stadt mit Bravour gemeistert. Ein bisschen Abenteuer muss ja immer dabei sein…

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Unser „Sightseeing-Bus“

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An der Küstenstraße von Veracruz

Da man das Baden an den Stränden von Veracruz nicht unbedingt empfehlen kann (Stichworte: Hafenstadt, Ölindustrie, Golf von México, Umweltbewusstsein in México! 🙂 ) und wir aber durchaus ein bisschen Entspannung gesucht hatten, haben wir uns am Nachmittag auf die Suche nach einem anderen Strand gemacht. Im Süden von Veracruz ist man damit aber eher mäßig erfolgreich, wie wir feststellen mussten. Auch das Wetter war nicht gerade angenehm: 30-35°C bei bedecktem Himmel… „schwül“ ist eine leichte Untertreibung bei der Beschreibung der äußeren Umstände. Dafür sind wir aber doch noch an einem völlig abgelegenen Strand ein bisschen im Wasser gewesen, was ganz angenehm war.
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Abends haben wir dann den obligatorischen Fisch gegessen und danach noch ein wenig das Nachtleben erforscht.
Nach dem Frühstück im Hotel am nächsten Morgen wurde der Weg in Richtung Norden eingeschlagen und zuerst ein kurzer Stopp in La Antigua eingelegt, wo sich das einstige Hauptquartier der spanischen Eroberer Méxicos befindet. In dem kleinen Fischerdorf gibt es zwar sonst nicht viel zu sehen, aber das Wohnhaus von Hernán Cortés, dem spanischen „Chef-Konquistador“, mit dem sozusagen die „moderne“ mexikanische Geschichte angefangen hat, ist versteckt unter den Luftwurzeln riesiger Bäume noch gut erhalten. Ganz in der Nähe hatten die spanischen Truppen das erste Mal mexikanischen Boden betreten.

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La Antigua – der „älteste“ Ort Méxicos

Ein paar Kilometer weiter, in Chachalacas, gibt es einen schönen Sandstrand mit einigen Dünen, wenigen anderen Menschen, angenehmen Wellen, nicht zu kaltem und nicht zu warmem Wasser und auch sonst allen erdenklichen Annehmlichkeiten für einen perfekten Tag am Strand. Dort haben wir dann noch den Rest des Tages verbracht, bevor es wieder zurück nach Puebla ging.

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Randnotiz

Seit vorgestern Nachmittag darf ich wieder Auto fahren. Nach 26 Tagen Abstinenz (dem Zeitpunkt, an dem mir mein Portemonnaie geklaut wurde) habe ich wieder die offizielle Erlaubnis dazu. Denn gestern habe ich meinen mexikanischen Führerschein erhalten, nachdem ich umgerechnet 21 Euro bezahlt, 15 lustige Fragen beantwortet und einen Sehtest hinter mich gebracht habe. Das schlimme daran ist; Mexikaner müssen auch nicht mehr dafür tun, auch wenn sie 18 Jahre alt und Fahranfänger sind.

Das Problem was ich hatte war, dass die Neuaustellung des deutschen Füherscheins über die mexikanische Botschaft (und selbst das wäre nur sehr kompliziert und mit einer dreifachen Vollmacht möglich gewesen) gute acht Wochen dauern sollte. Ich bin aber nur noch siebeneinhalb Wochen in México… ich bin nur noch siebeeinhalb Wochen in México? Wer hat das gesagt? Das kann ich noch nicht ganz glauben…
Jedenfalls, ist es so einfacher gewesen und mit einer mexikanischen Fahrerlaubnis darf ich auch so fahren wie die Mexikaner… (vgl. Eintrag vom 19. März). Das wird ein Spaß! 😉

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Meine „Lizenz zum Autofahren“

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